W. A. Mozart trifft in Baring auf Karl Jenkins

22.09.2018 (Brigitte Clemens) Gleich zwei Höhepunkte zeichnen sich für 21. Oktober um 16 Uhr beim Baringer Kirchenkonzert 2018 ab: W. A. Mozarts Flötenkonzert KV 313 und „Stabat Mater“ von Karl Jenkins. Im Auftrag des holländischen Flötisten Ferdinand De Jean komponierte Mozart im Jahr 1777 dieses Flötenkonzert in G-Dur. Flöte war derzeit im französischen Musikleben ein besonders beliebtes Instrument. Mozart konnte es zwar „nicht leiden“, wie er seinem Vater brieflich mitteilte, ein fürstliches Honorar tat aber sein Übriges. Besonders ausdrucksstark ist der langsame Satz des dreisätzigen Konzerts, der fast romantische Färbung hat. Das Rondo beschließt ein Konzert, das nichts davon bestätigt, Mozart habe Flöte „nicht leiden“ können.

Dafür, dass auch die Konzertbesucher begeistert sind, werden das Kammerorchester Dieter Sauer und die Flötensolistin Nicola Kloss unter dem Dirigat von Martin Göbel sicher sorgen. 1970 gründete Sauer in Pfaffenhofen an der Ilm das in Bergen bestens bekannte Kammerorchester, dem überwiegend Absolventen und Studierende der Musikhochschulen München, Würzburg und Nürnberg-Augsburg angehören. Die Flötistin Nicola Kloss ist in Neuburg keine Unbekannte. Sie absolvierte das Studium für Lehramt in Musik in Eichstätt und erweiterte stetig ihre flötistischen Fähigkeiten in Meisterkursen, u.a. bei Klaus Holsten in München und Prof. Wolfgang Siggemann an der Hochschule der Künste in Berlin. Der musikalische Leiter des Neuburger Liederkranzes, Martin Göbel, Musikpädagoge am Descartes Gymnasium übernimmt bei Mozarts Flötenkonzert das Dirigat.

Sir Karl William Pamp Jenkins, am 17. Februar 1944 in Penclawdd geboren, ist ein walisischer Keyboarder, Oboist, Saxophonist und Komponist. Er war zunächst durch seine Musik für Werbespots und Filme erfolgreich. Daraus entwickelten sich die „Adiemus-Stücke“, die ihn weltweit populär machten. Aber auch seine geistlichen Werke für Chor und großes Orchester wurden zunehmend in Deutschland bekannt. Seine Komposition „Stabat Mater“, die 2008 unter seiner Leitung in Liverpool uraufgeführt wurde, ist die Vertonung eines Gebets aus dem 13. Jahrhundert, das Maria unter dem Kreuz charakterisiert. Es betrachtet das Leid, das die Kreuzigung auslöst, aus dem Blickwinkel der Mutter und bittet sie um Leidensgemeinschaft und Fürbitte. Das lateinische Gebet ergänzte Jenkins durch vertiefende Texte in Arabisch, Englisch, Aramäisch, Hebräisch und Griechisch. Wie in vielen anderen seiner Werke gibt es sowohl traditionelle europäische Musik als auch ethnische Einflüsse in Instrumenten und Singweisen, hier insbesondere aus dem Orient.

Die solistischen Passagen werden von Ursula Maxhofer-Schiele in den Teilen des westlichen Gesangs (Alt) und Nicole Küffner für die orientalische Singweise übernommen werden. Letztere ist gebürtige Abensbergerin. Bereits als Jugendliche erhielt sie Gesangsunterricht an der Bayerischen Singakademie, studierte Schulmusik mit Schwerpunkt Gesang in Regensburg und unterrichtet jetzt an der Maria-Ward-Realschule in Neuburg. Maxhofer-Schiele hatte seit 1981 diverse Soloauftritte in der Neuburger Kammeroper, ist als Solistin bei den Baringer Kirchenkonzerten, in der Region und weit darüber hinaus, beispielsweise bei der Eröffnungsmesse zu den Salzburger Festspielen oder bei den Bad Hersfelder Festspielen sehr präsent.

Die Dirigenten Werner Lecheler und Martin Göbel
Werner Lecheler und Martin Göbel (von links) werden mit ihrem Dirigat den beiden Teilen des Baringer Kirchenkonzertes jeweils ihren Stempel aufdrücken. (Foto: Brigitte Clemens)

Der musikalische Leiter der Windrose, Musikpädagoge in der Maria-Ward-Realschule, Klavierspieler und Keyboarder in der Band „JazzArt“, Werner Lecheler, wird das Dirigat für dieses Werk übernehmen. Unter seiner Leitung werden drei Neuburger Chöre, der Liederkranz, der Madrigalchor und die Windrose mit circa einhundert Sängerinnen und Sängern antreten. Auf instrumentaler Seite wird das Kammerorchester Dieter Sauer zu hören sein, ergänzt durch Blech-, Holzbläser und Streicher aus Neuburg und Umgebung und einem Schlagwerk, bestehend aus Schülern rund um Christoph Hoffmann. Zwei spannende Werke, denen über hundertfünfzig Musiker aus Neuburg und Umgebung Leben einhauchen werden, bietet das Baringer Kirchenkonzert 2018, das sicher als äußerst hörenswert bezeichnet werden darf.